Wie oft soll ich mein Tier entwurmen?

 

Sehr häufig wird mir die Frage gestellt „wann bzw. wie oft, soll ich meinen Hund/Katze/Pferd etc. entwurmen?“

Dabei gibt es hier eine ganz einfache Antwort -> wenn möglich prüfe es und entwurme nur dann, wenn dein Vierbeiner (gilt für Gefieder und Co. natürlich auch) tatsächlich Würmer hat. Du kämst schließlich auch nicht auf die Idee, ab Oktober bis März ein Antibiotikum zu nehmen, prophylaktisch, denn es könnte ja eine Erkältung im Anflug sein 😉

 

 

Spaß bei Seite … bei den meisten Haus- und Stalltieren ist es uns möglich – sehr einfach – eine Kotprobe zu gewinnen, um darüber eine relativ sichere Auswertung bezüglich Darmparasiten zu erhalten. Anhand des Ergebnisses wird entscheiden, wie vorzugehen ist – individuell und ganz spezifisch.

Grundsätzlich ist es nämlich so, dass wir aufgrund der vielfach unnötig eingesetzten Anthelminthika (Mittel gegen Würmer) bereits eine sehr hohe Resistenzlage haben. Was im Umkehrschluss bedeutet, es sind nur noch wenig wirksame Wurmmittel verfügbar. In einigen Ländern wie zum Beispiel Dänemark, Schweden, Finnland, Holland und Italien ist – aufgrund der oben genannten Problematik – eine starres Entwurmungsmanagement OHNE Nachweis gar nicht mehr erlaubt. Deshalb ist meiner Meinung nach, eine strategische, starre Entwurmung, d.h. eine ohne vorherige Diagnostik, abzulehnen und nicht zeitgemäß.

 

 

Eine zeitgemäße und damit „artgerechte“ Entwurmung bedeutet für mich selektiv vorzugehen.
Eine spezifische Vorgehensweise, stammend aus der Pferdehaltung, seit vielen Jahren erprobt und erfolgreich umgesetzt, ist die „selektive Entwurmung“. Diese Methode kann aber auch auf andere Tierarten umgemünzt werden und auch hier zu einem sinnvollen, wenn notwendigen, Einsatz von Wurmmittel führen.

 

 

Grundsätzlich wichtig ist hierbei:

 

• ein strategisches, sowie regeltreues Vorgehen

• die richtige Probenentnahme und Handhabung

• das Einsenden der Proben an ein seriöses tiermedizinisches Labor über deinen Tierarzt, Tierheilpraktiker oder an tiermedizinische Hochschulen

• zertifizierte Untersuchungsmethoden

• professionelle Aus- und Bewertung

• die Kosten liegen hier in der Regel, je nach Analysewunsch um ca. 30 Euro

• das Wissen, dass eine einzelne Auswertung nicht sicher ist

 

 

Auf der Suche nach Darmparasiten sind einzelne klinische Symptome nicht aussagekräftig, wie:

 

• stumpfes Fell

• Kugelbauch

• häufig weicher Kot oder Durchfall

• viel fressen bzw. großer Appetit, trotzdem nicht zu oder sogar abnehmen

• sog. „Schlittenfahren“, d.h. Hund oder Katze setzen sich auf den Hintern und rutschen darauf rum

 

… all diese Anzeichen können auch auf andere Krankheiten/Probleme hindeuten und sollten über eine fachgerecht Diagnostik, von einem Therapeuten, überprüft werden. Auch das bloße Sichten mit dem Auge ist nicht ausreichend, um eine Besiedlung mit Würmern auszuschließen, da Wurmeier und Larven so nicht erkennbar sind bzw. Würmer und Wurmanteile häufig nur bei einem sehr starken Befall sichtbar werden.

 

Um eines vielleicht noch abschließend klarzustellen -> ich bin nicht grundsätzlich gegen Wurmkuren! Allerdings liegt mir der sinnvolle und umsichtige Umgang damit am Herzen. So wollen wir doch alle – im Fall der Fälle – auf wirksame Arzneistoffe zurückgreifen können und die Gesundheit unserer tierischen Partner schützen.

 

 

Interessante Artikel zum Thema findest du u.a. auch auf den Seiten von

https://www.artgerecht-tier.de/
https://www.cavallo.de/reiterwissen/die-10-groessten-irrtuemer-ueber-die-moderne-wurmkur/

 

 

Wenn du umsteigen möchtest von „klassisch“ 4-5 x im Jahr „prophylaktisch“ entwurmen, auf eine individuelle, artgerechte und damit gesundheitsfördernde Vorgehensweise, melde dich gerne bei mir. Ich freue mich von dir zu hören …. Kontakt

Praxis für Tiernaturheilkunde
Tierheilpraktikerin
Tanja Baumann

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