Das Frühjahr – die Leberzeit Teil I
Die Leber, altgriechisch „Hepar“, eines unserer wichtigsten Entgiftungsorgane.
Wie du sie ganz einfach unterstützen kannst oder was für Symptome/Anzeichen auf eine Schwächung dieses Organs hinweisen können, teile ich dir in meinem Blogbeitrag gerne mit.
Der Fellwechsel, die Weidesaison die vor der Tür steht oder bereits begonnen hat, der Wechsel der Jahreszeiten von Winter auf Sommer … all das beansprucht aktuell die Leber unserer Haustiere. Natürlich können u.a. auch die häufige Gabe von Medikamenten, die unangepasste Fütterung und/oder Haltung, das ganze Jahr über die Leber deines Tieres belasten. In der Naturheilkunde und auch in der TCM sieht man allerdings speziell diese Jahreszeit als „Leberzeit“ und somit können wir gerade jetzt – diesem zentral wichtigen Organ – etwas Gutes tun.
Doch wofür ist die Leber eigentlich wichtig? Und welche Aufgaben erfüllt sie?
Im Körper der Wirbeltiere stellt sie die größte Drüse dar und ist das zentrale Organ des Stoffwechsels. Eine der wichtigsten Aufgaben sind die Produktion von Eiweißstoffen, Verwertung von Nahrungsbestandteilen, die Gallenproduktion, sowie der Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Giftstoffen und vielen Medikamenten. Soweit in der westlichen Medizin …
In u.a. der chinesischen Medizin hat die Leber – dort als Funktionskreis „Gan“ beschrieben – durchaus auch noch viele weitere Aufgaben und wird hier einigen anderen Funktionen zugeordnet. Dort reguliert sie den Fluss von „Qi“ (einfach und laienhaft übersetzt als „Energie“). Sie speichert Blut „Xue“, kümmert sich damit um Sehnen und Faszien, die Augen und Hufe oder Krallen. Außerdem wirkt sie auch auf unsere und die Emotionen unserer Tiere – im gesunden Maß oder Gleichgewicht – wirkt sie zum Beispiel positiv auf unsere Kreativität, Entschlossenheit, Abgrenzung … währenddessen sie durch eine Dysbalance zu Wut, Aggressionen und Zorn führen kann.
Woran erkenne ich, dass die Leber Unterstützung benötigt?
Über entsprechende Blutparameter kann natürlich sehr eindeutig die Funktion der Leber überprüft werden. Und auch deutliche Symptome wie z.B. die typische Gelbfärbung (Ikterus) der Augen (Sklera und Bindehäute) und andere Schleimhäute, stärkere Abmagerung, Bauchwassersucht, Pigmentveränderungen können auf eine Leberproblematik hindeuten. Allerdings sind diese Symptome und auch abweichende Blutwerte meist erst im fortgeschritten Stadium sicht- bzw. messbar. Blutparameter steigen, ähnlich zu den Nieren i.d.R. erst bei einem deutlichen Funktionsausfall bzw. –beeinträchtigung an. D.h. nur weil sich auf einem erstellten Blutbild keine Abweichungen zeigen, kann nicht unbedingt immer von einer „gesunden“ Leber die Rede sein.
Ein ganzheitlich arbeitender Therapeut, eine Therapeutin, wird daher schon vorher und ganz unabhängig von speziellen Blutwerten auf Anzeichen einer Lebererkrankung und/oder –dysbalance achten. Diese rühren u.a. aus der Erfahrungsmedizin, der „Evidence-Based Medicine“, der chinesischen Medizin, Alternativen Medizin und der Naturheilkunde.
Mögliche Anzeichen können sein:
• deutliche Müdigkeit und häufiges Gähnen,
„der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit“
• Konditionsprobleme, -abfall
• schwierige Gewichtszunahme
• Verdauungsschwäche, leichte Koliken, wechselnde Kotkonsistenzen
• Augenprobleme, vor allem wiederkehrend bzw. chronisch, blauer Schimmer, Trockenheit
• Neurologische Störungen
• Zyklusstörungen
• Sehnen-/Faszienprobleme, vor allem wiederkehrend bzw. chronisch und nicht unfallbedingt
• Gallen an Fesseln und/oder Sprunggelenken
• Haut- bzw. Huf-/Krallenprobleme , wie sprödes Horn, Wachstumsschwäche/-störungen, Mauke
• Fellveränderungen, wie Stichelhaare, Hungerhaare, Hafertaler (dunkle Flecken), Streifen im Fell, vom Rücken zum Bauch, wie ein Abdruck von Gitterstäben
• Emotionale Unausgeglichenheit, bis hin zu deutlichen Aggressionen
Bitte beachte ->
Selbstverständlich sollten diese Anzeichen immer im Kontext mit anderen Symptomen gedeutet werden und können für sich allein auch Hinweise für andere Krankheiten und Probleme sein. Auch können sie, je nach therapeutischem Hintergrund, auch etwas unterschiedlich interpretiert werden. Ein seriöser, sowie erfahrener Therapeut, eine Therapeutin, wird deshalb auch immer weitere Diagnosemittel zur Hand haben und andere Faktoren hinzuziehen.
Übrigens … viele der oben aufgeführten Symptome treffen selbstverständlich auch auf den Humanbereich zu. Vielleicht erkennst du die ein oder andere Thematik auch bei dir :-)?!
Wie du konkret die Leber deines Vierbeiners oder deine eigene zum Frühjahr unterstützen kannst und welche Kräuter hierfür besonders gut geeignet sind, erfährst du im 2. Teil des Blogbeitrags. Schon nächste Woche!
Bis dahin – eine gute Zeit für dich und all deine Lieben – deine Tanja