Heilpflanzen für dein Tier
Bereits die Urmenschen kannten die Kraft von Heilpflanzen, ihren Wurzeln, Blättern, Blüten, ihrer Rinde und Samen. Sie stellten natürliche Arzneimittel dar, die in der Umgebung gesammelt und nach überliefertem Wissen eingesetzt wurden.
Eine Pflanze bietet immer mehr als einzelne Inhaltsstoffe, es ist vielmehr eine Synergie, der einzelnen Bestandteile, die die Pflanzenheilkunde so wirksam sein lässt. Der Stoffwechsel der Pflanze produziert die verschiedensten Wirkstoffe, wie zum Beispiel die „ätherische Öle“ auf die ich in meinem vorherigen Text näher eingegangen bin. Aber auch natürliche Mineralstoffe und Vitamine sind in Pflanzen enthalten und können damit unsere Haustiere auf ganz natürlichem Weg mit notwendigen Mikronährstoffen versorgen.
Die Natur kennt den Weg
Auch unsere Tiere nutzten und nutzen ganz instinktiv die Kräfte der Kräuter, wenn sie in der freien Natur die Möglichkeit dazu haben. Heute kommen sie sowohl als Nahrungsergänzung zum Einsatz, um natürliche Nähr- und Vitalstoffe zu liefern, als auch in der Phytotherapie bei Behandlung von Krankheiten und Ihren Symptomen. Circa 100.000 von Pflanzenstoffen sind bis heute bekannt und können unterstützend wirken bei Erkrankungen der Haut, der Atemwege, des Verdauungstraktes, zur Stärkung des Immunsystems und vielem mehr.
Wie wende ich Heilkräuter an?
Heilkräuter können äußerlich und/oder innerlich verwendet werden. In flüssiger Form, getrocknet als Pulver oder einfach nur grob geschnitten. Idealerweise sollten Tinkturen für Tiere frei von Alkohol sein, vor allem dann, wenn sie innerlich angewendet werden sollen. Ja, das gibt es – zum Beispiel auf Glycerin-, Essigbasis oder als wässriger Auszug. Auch ist die Verarbeitung in Salben möglich oder Auszüge in fetten Ölen. Je nach Einsatzgebiet und Tierart kann dies individuell sehr unterschiedlich gehandhabt werden.
Wie dosiere ich Kräuter bei Katze, Hund und Co.?
Leider kann ich dir hier nichts „pauschal“ empfehlen. Grundsätzlich entscheidend ist hier die Pflanzen- und Tierart. Außerdem ist die Anwendungsart und die Indikation, das Beschwerdebild zu berücksichtigen. Denn nicht alle Kräuter, sind für alle Tierarten gleichermaßen geeignet. Manche Kräuter sind für uns Menschen gut geeignet, für deinen Hund aber toxisch, d.h. giftig. Deshalb informiere dich über seriösen Quellen vorab oder greife auf bewährte Mischungen namhafter Hersteller zurück. Nicht jeder Artikel im Internet ist von Fachpersonen verfasst und auch nicht der Stallnachbar, der sonst „alles“ weiß, kennt sich wirklich professionell mit Heilpflanzen aus, du weißt, was ich meine …. auch mit natürlichen Produkten kann man großen Schaden anrichten, wenn man nicht darüber Bescheid weiß und sich nicht auskennt.
Katzen eignen sich übrigens nur bedingt für echte „Kräuterkuren“ 😉 , wohingegen Pferde, Hunde, Nager und Co. hervorragend mit Phytotherapie behandelt werden können. Eine Verabreichung über das Futter ist hier meist problemlos möglich. Diese können saisonweise verfüttert werden, z.B. bei Fellwechsel oder auch akut bei beispielsweise Verdauungsproblemen, aber auch chronische Erkrankungen profitieren von gut gewählten Kräuterrezepturen.
Idealerweise sollte Kräuter zur Verbesserung der Akzeptanz langsam andosiert werden, d.h. die Tagesmenge wird erst reduziert angeboten und dann erhöht. Auch empfehle ich kein Kraut dauerhaft zu verabreichen. Abhängig ist dies von den zu behandelnden Beschwerden und der Auswahl der Kräuter. Grundsätzlich würde ich es auf max. 6 Wochen beschränken, dann pausieren bzw. auf andere Kräuter zurückgreifen.
Falls du dich mehr für das Thema interessierst, sind Fachbücher ein guter Ratgeber oder auch spezielle Vorträge.
Je nach Beschwerdebild deines Tieres empfehle ich dir gerne eine ganz individuelle Kräutermischung. Aber auch zur „Futterergänzung“ sind wechselnd eingesetzte Kräuter ein wertvolles Tool, die Nahrung deines Vierbeiners aufzuwerten und mit natürlichen Mikronährstoffen, Vitaminen und Mineralien zu versorgen.
Ich freue mich von dir zu hören!
